Am 20. Mai wurde die Hafenkäserei am Kreativ-Kai in Münster zu Wasser gelassen und bietet Käseliebhabern nun spannende Einblicke in den Herstellungsprozess hochwertiger und fair produzierter Käsesorten.
Geschäftsführerin Ann-Paulin Söbbeke ist, wie sie sagt „durch und durch Käserin“ und möchte dieses Traditionshandwerk durch die Event-Käserei in aller Munde bringen. Liebe zur Tradition verbindet, und so wurde zur Umsetzung des Inneneinrichtungskonzeptes Hoffmann Ladenbau mit an Bord geholt, das seinerseits für traditionelles Tischlerhandwerk mit modernsten Produktionsmitteln steht. Die kreativen Vorgaben des Designbüros Bonnie & Clyde aus Rösrath wurden in Rosendahl-Holtwick in reale Möbel verwandelt und anschließend im nur 40 km entfernten Münster eingebaut.
Schon von außen ist die Hafenkäserei ein imposanter Hingucker, dessen Standort mit Bedacht ausgewählt wurde - bis vor 15 Jahren befand sich die Molkereizentrale im Hafen. Auch beim Designkonzept wurde nichts dem Zufall überlassen. So 
wurde beispielsweise ein Mix aus rauer Beton-Optik und warmem Massivholz realisiert, der nicht nur den industriellen Charakter der Käsefertigung aufgreift sondern auch einen topaktuellen Ladenbautrend eindrucksvoll umsetzt. Im Event- und Verkaufsbereich, der sich im Untergeschoss befindet, säumen Riegel aus massiver Eiche die Decke – und das sowohl im Innen- wie auch im Außenbereich. Bei letzterem wurden spezielle Aqua-Panels verwendet, die jeder Witterung standhalten.
Bei der Gestaltung des Verkaufstresens diente das maritime Thema, das im Corporate Design der Hafenkäserei fest verankert ist, als Vorlage. Angefangen bei der Farbkombination: Den weißen Kacheln, die sowohl Counter wie auch Wände zieren, wurde kontrastreiches Ultramarin in Form von lackierten MDF-Kassettenfronten gegenübergestellt. Den prägnanten Blauton findet man auch bei der Schwingtür zum innen- liegenden Versorgungsraum wieder – ein Bullauge sorgt für stilechtes Kombüsen-Flair.
Absoluter Eyecatcher ist die Tresenfront aus übereinander gestapelten Euro-Paletten. Um den speziellen Used-Look zu erzielen, wurden diese gemeinsam mit dem Designteam in Rosendahl-Holtwick handverlesen um im Anschluss zunächst zerlegt und danach systematisch wieder zusammengebaut zu werden. Denn es galt das innenliegende Aggregat, das der Kühlung der Käsevitrine dient, zu verdecken und gleichzeitig eine optimale Luftzufuhr zu gewährleisten. Dazu wurde ein Lochmuster in die Palettenplanken eingefräst und vorderseitig angebracht. Komplettiert wird der Verkaufsbereich durch den Fussboden im Retrolook, der aus 100% recyclebarem PVC besteht und ebenfalls von Hoffmann Ladenbau verlegt wurde. Ein echtes Multitalent ist der rollbare Käsewagen, der nicht nur als Probierstation sondern auch als Ticketverkaufsstand genutzt wird. Das Gerüst aus gepulvertem Stahl wurde bei Hoffmann Ladenbau in der eigenen Metall-Manufaktur Mela erstellt und bildet die stabile Basis für den Korpus aus massiver Eiche und die Arbeitsplatte aus Granit. Von wegen Fähnchen im Wind: Die orangefarbene Fahne am Wagen ist ebenfalls aus Metall und hält dem stärksten Sturm stand.
Die Hafenkäserei steht für echtes Handwerk, Nachhaltigkeit und Bio-Qualität. Aufklärungsarbeit in Sachen faire und biologische Käseherstellung leistet die Ausstellung, die sich im Obergeschoss befindet. Für ein Maximum an Flexibilität wurden die Wände aus massiver Eiche mit Stecklisenen versehen, in die Informationstafeln, Regalböden und Schaukästen einfach eingeschoben und ausgetauscht werden können. Die dreischenkligen Sitzinseln laden zum Verweilen ein - und das sogar mit gutem Gewissen. Denn der Bezug, ebenfalls in Ultramarinblau, ist aus ökologischem Kunstleder und wurde passgenau auf die Holz-Unterkonstruktion aufgebracht.
Zu jeder Ausstellung gehört entsprechende Fachlektüre – in diesem Fall eindrucksvoll inszeniert vor einer ultramarinblauen Wand. An herabhängenden Metallseilen werden die Bücher mittels Karabinerhaken befestigt. Entlang der großflächigen Glasscheibe, die Einblicke in die Käseproduktion gewährt, geht es weiter in den hinteren Bereich des Obergeschosses, der zukünftig für Meetings und Verkostungen genutzt werden kann. Die großflächige weiße Infowand sollte ebenfalls flexibel gestaltbar sein. Hierfür wurden 330 Löcher in die Holzelemente gebohrt und einzeln mit Metallhülsen versehen, die durch ein Steckverfahren vielfältig bestückbar sind.
